Die Rechnung nach der Verhandlung

In Brüssel wurde der knapp 600 Seiten dicke Ausstiegsvertrag unterzeichnet, der die Regeln für das Ende der britischen EU-Mitgliedschaft juristisch verbindlich festlegt.

In London wird seither gestritten, was die Folgen sind.

Die Regierung hat nachgerechnet und kommt zum gleichen Schluss wie viele andere Insitutionen.

Der Brexit hat wirtschaftlich einen Preis, je chaotischer, desto höher.

En Detail:

Bis 2035 wächst die britische Wirtschaft schwächer, um 2.1%, im Vergleich zu einem Szenario, bei welchem UK Teil der EU bliebe.

Allerdings: Dieses Szenario ist nur wahrscheinlich, wenn die Einwanderung von Arbeitskräften nach UK sich nicht verändert. Das hat die britische Regierung allerdings versprochen.

Angenommen, die Zuwanderung von Arbeitskräften nach UK wird sehr restriktiv sein, dann leidet die Wirtschaft stärker. In diesem Fall würde das BIP bis 2035 um 3.9% schwächer ausfallen im Vergleich zum Verbleib in der EU.

Am stärksten leidet die Wirtschaft, wenn UK ohne Abkommen aus der EU austritt. Dann würde das Wachstum um 7.7 % tiefer ausfallen bis 2035.

Gelingt es UK, die Zuwanderung nahe Null zu halten, dann würde die Wirtschftsleistung noch schwächer ausfallen, nämlich 9.3%.

Alles hängt auch vom künftgen verältnis zwischen UK und der EU ab.

Würde UK den Zugang zum Binnenmarkt weitgehend erhalten können (in einer Zollunion oder ähnlich), dann würde das BIP nur um 1.4% Schaden nehmen.

Gleicht das künftige Verhältnis eher einer Freihandelszone, dann fiele das Wachstum um 4.9% tiefer aus.

Auch in diesem Fall ist die Personenfreizügigkeit entscheidend. Je dichter die Grenzen sind, desto höher liegt der Preis für die Wirtschaft (-6.7%).