Manfred Weber ist der Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (PPE), der grössten Fraktion im Europäischen Parlament.
Der CSU-Mann will Jean-Claude Juncker als Kommissionspräsident ablösen.
Weber hat aber ein Problem. Alle wollen von ihm wissen, warum Viktor Orbans Lidesz-Partei immer noch einen Platz in der Fraktion der PPE hat.
Nun verlangen aber die konservativen Parlamentarier aus den Benelux-Staaten und Portugal, dass Fidesz aus der PPE auszuschliessen sei.
Hintergrund ist eine Propaganda-Kampagne des ungarischen Premiers gegen Europa.
Auf dem Plakat vereinigt Orban seine zwei grössten Feindbilder: George Soros und Jean-Claude Juncker, aktueller EU-Kommissionspräsident und ehemaliger Spitzenkandidat der EPP bei den Europawahlen 2014…
Die Zerreissprobe innerhalb der EPP-Fraktion wird immer mehr zum grundsätzlichen Zerwürfnis. In jedem Fall nimmt das Image der EPP grossen Schaden bei den Wählerinnen und Wählern.
Aller Voraussicht nach klären sich bis Ende März die Positionen. Dann findet ein Kongress der EPP in Brüssel statt.
Über den Ausschluss von Fidesz dürfte abgestimmt werden.
Entweder erledigt sich Spitzenkandidat Manfred Weber einem problem, die Fronten klären sich und Orban darf sich als Aushängeschild der EU-Kritiker in den Wahlkampf werfen.
Oder Weber bleibt seiner bisherigen Linie treu und sucht einen Kompromiss mit Fidesz und wird bei einem Teil der EPP-Wählerinnen und Wählern unglaubwürdig.
In jedem Fall darf die EPP damit rechnen, dass ihr Wähleranteil sinken wird und die Fraktion schrumpft.
Keine Dynamik, die Manfred Weber als Nachfolger von Jean-Claude Juncker begünstigt…