Ewige Debatte um Zeitumstellung in der EU

Erinnern Sie sich noch?

Vor zwei Jahren versprach die Europäische Union, dass die Zeitumstellung abgeschafft wird.

Auch das Datum der allerletzten Zeitumstellung steht fest: 28. März 2021, also in einem halben Jahr.

Soweit wird es nicht kommen.

Der Gesetzestext stammt aus dem Jahr 2018.

Im Mai 2019 entscheidet das Europäische Parlament. Vorberaten wurde in den Kommissionen Umwelt, Verkehr, Landwirtschaft und wahrscheinlich auch in allen anderen. Das war noch das alte Parlament. Dann Neuwahlen.

Am Zug wäre nun der Rat der Mitgliedsländer.

Die finnische Verkehrsministerin treibt das Dossier voran. Entschieden wird nichts. Keine Zeit.

Dann steigt die Ministerin politisch auf, wird finnische Premierministerin und reicht das Dossier an Kroatien weiter.

Bis April dieses Jahren hätten alle EU-Staaten entscheiden müssen, ob sie ewig auf Sommerzeit umstellen wollen oder sitzenbleiben wollen auf dem normalen Zeitstand.

Kroatien, das kleine Land mit grossen Ambitionen, erstmals am Drücker dank EU-Ratspräsidentschaft, muss aber nach wenigen Wochen den ganzen Zeitplan umstellen.

Corona-Pandemie, Lockdown. Stillstand.

Es folgt die Umstellung auf Sommerzeit.

Dann, im Sommer, schläft die Stunde von Deutschland. Zunächst wegen der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft und dann wörtlich wegen der Sommerzeit.

Denn: Ein Blick auf die örtliche Sonnenzeit zeigt, dass Deutschland, wie die Schweiz und andere mitteleuropäische Länder, die Normalzeit bewahren müsste.

Merkels Präferenz soll trotzdem auf Übernahme der Sommerzeit liegen.

Seither stockt das Zeit-Differenz-Bereinigungsverfahren auf europäischer Ebene.

Die Verkehrsminister schieben die Entscheidung heraus.

Die Zeitumstellung bleibt uns erhalten in Europa. Künftig einfach provisorisch und vorübergehend.

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