In der EU fehlt es nicht an Impfstoff, sondern an kühlen Köpfen

Die Covid-19-Pandemie drängt sich weiter in unseren Alltag hinein.

Das wird noch länger anhalten. Eine dritte Infektionswelle ist absehbar.

Gleichzeitig steigt mit jedem Tag die Zahl der Geimpften. Gut so.

Mit stoischer Ruhe, trotz aller Mühen, akzeptieren das Millionen von Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa.

Nur Politikerinnen und Politiker scheren aus.

Vor allem deutsche Gesundheitspolitiker, greifen im Einklang mit anderen europäischen Kolleginnen zu einem bewährten Mittel, abzulenken von der Realität. Sie machen wieder einmal «Brüssel» dafür verantwortlich, dass nicht von heute auf morgen alle Mitbewohnerinnen geimpft sind.

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Es gebe zu wenig Impfdosen. Die EU habe falsch eingekauft und zu wenig vom Richtigen bestellt.

Es waren allerdings vor ein paar wenigen Wochen die 27-EU- Gesundheitsministerinnen und -minister, welche die Brüsseler Beamten damit beauftragten, genau das umzusetzen, was sie heute beklagen.

Denn alle 27-EU-Staaten haben als Auftraggeber beschlossen, gemeinsam Impfdosen bei sechs Pharmaherstellern zu bestellen. Die EU-Kommission war Auftragnehmerin, verhandelte den Preis und kaufte ein.

Die EU-Kommission hatte im Sommer unter 160 potenziellen Impfstoff-Herstellerinnen die vielversprechenden herauszufiltern.

Es liegen Lieferverträge vor mit Pfizer/BionTech, Moderna, Johnson&Johnson, CureVac, Sanofi und AstraZeneca.

Nach Pfizer/BionTech vor Weihnachten erhielt auch Moderna anfangs 2021 die EU-Zulassung.

Dank des Vor-Liefervertrags kann die EU nun die Zahl der bestellten Impfdosen bei Pfizer/BionTech verdoppeln.

Gleichzeitig investierte die EU und die europäische Investitionsbank mehrere Hundert Millionen Euro in den Ausbau von Produktions-Kapazitäten für den Impfstoff in Europa.

Die EU-Kommission hat objektiv keinen so schlechten Job gemacht.

Kurznachricht der Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen vom 8. Januar 2021

Den rund 450 Millionen Einwohnerinnen in der EU stehen über zwei Milliarden bestellte Impfdosen gegenüber.

Es fehlt also nicht an Impfstoff. Es fehlt an Geduld. Bald werden die Produktionskapazitäten der unerhört hohen Nachfrage nach Impfstoffen entsprechen.

Es fehlt an kühlen Köpfen von maskierten Politikerinnen und Politikern, die nicht schönes Wetter versprechen, wenn immer noch grosse Gewitterwolken am Himmel aufziehen, die ein nächstes Gewitter ankündigen.

Es braucht Zeit und Geduld, bis 70 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Europas gegen das Covid-19-Virus geimpft sind.

Mit «Brüssel» hat das nichts zu tun.