Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca liefert erheblich weniger Impfstoff als zugesagt an die Europäische Union. Der Konzern beliefert aber das Vereinigte Königreich ohne Einschränkung.
Die EU sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, schlecht verhandelt zu haben.
Das ist der Anfang eines Streites zwischen UK und der EU.
Ein paar Zeilen (zu viel) im Newsletter des EU-Ratspräsidenten Charles Michel machen den Anfang.
Die Behauptungen, die EU betreibe Impf-Nationalismus seien schockierend, schreibt Michel. Beispielsweise stamme der grösste Teil des in Israel verabreichten Impfstoffs aus Belgien. Die EU habe nie aufgehört zu exportieren.
Im Gegensatz zu UK (…was er so nicht schreibt, aber wir zwischen den Zeilen lesen…).
Anwort aus UK:
Der britische Premierminister Boris Johnson sagt in London: «Wir haben nicht einmal den Export einer einzigen Covid-19-Impfung blockiert.»
Hilfreiche Erklärung, wie die Aussage auch als zynisch interpretiert werden könnte:
Rückmeldung von Manfred Weber: Fraktions-Vorsitzender der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament:
Der Deutsche CDU-Politiker, Arzt und Mitglied des EU-Parlamentes, Peter Liese, hat in der Regel die beste Übersicht unter den 705 Parlamentsmitgliedern.
Darum lesen wir:
Die EU hatte einen Export-Kontrollmechanismus eingeführt, nachdem AstraZeneca seine Lieferzusage gekürzt hatte.
Nach Angaben von Geschäftsführer Pascal Soriot (AstraZeneca) hat sich London in seinem Vertrag ausbedungen, dass die Werke auf britischem Boden zuerst nur für den britischen Markt produzieren dürfen.
Aus EU-Kreisen ist zu hören, Pharmahersteller hätten seit dem 1. Februar rund 34 Millionen Dosen Corona-Impfstoff aus der EU an etwa 30 Länder in aller Welt geliefert.
Davon seien allein 9 Millionen Dosen nach Großbritannien gegangen und eine Million in die USA.
Happy Landing!