Die einzige gute Nachricht vorneweg: Beim Standard für Ladekabel für Elektroautos scheint sich das Fiasko nicht zu wiederholen, welches wir von den Mobiltelefonen noch in bester Erinnerung behalten. Am standardisierten Einstöpseln liegt es nicht. Aber an allem anderen fehlt es, stellt der Europäische Rechnungshof fest.
Das Ziel wären eine Million Ladestationen in Europa bis 2025. Erst ein Viertel ist geschafft. Um das Ziel zu erreichen, müssten ab sofort jede Woche 3’000 neue Ladepunkte in Europa eröffnet werden. “Lückenhaft” sei der Plan der EU heisst es darum in einem sehr kritischen Prüfbericht.
Einmal mehr klaffen in der EU Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander.
Sieben von zehn Ladestationen stehen laut dem EU-Rechnungshof in gerade einmal drei EU-Staaten, in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Eine Schere öffne sich: Immer mehr Konsumentinnen steigen auf ein Elektroauto um, das Netz an Ladestationen kann nicht Schritt halten.
Trotz zahlreicher EU-Kredite fehlten aktuelle Informationen zur Verfügbarkeit von Ladestationen. Und wer dann mal eine neue E-Zapfsäule gefunden hat und ansteuert, muss starke Nerven haben. “Einmal Batterie voll, bitte”, kann kompliziert werden: Es fehlen harmonisierte Preis- und Zahlungssysteme. Einmal wird in Euro pro Kilowatt abgerechnet, ein andermal in Euro pro Minute Ladezeit oder dann einmal in Euro pro Ladung. Preisvergleiche sind unter diesen Voraussetzungen unmöglich.
Ansonsten wünscht der EU-Rechnungshof einfach eine gute Reise und schöne Ferien…