Bild EU-Kommission Thierry Bretton

USB-C ist die neue europäische Norm für Seeschlangen

Nur noch ein Kabel zum Aufladen von Mobiltelefone, Bluetooth-Kopfhörer oder Fotoapparat – das will die EU-Kommission in ganz Europa durchsetzen.

Sie zieht damit den Stecker nach jahrelangen, vergeblichen, Bemühungen, die Geräte-Hersteller auf freiwilliger Basis dazu zu bringen, dem Kabelsalat in unseren Haushalten ein Ende zu setzen.

Quelle: Info3, SRF

EU-Kommissar Thierry Bretton, verantwortlich für Industrie und Technologie, verliert die Geduld.

«Seit 10 Jahren drehen wir uns im Kreis. Zeit die Seeschlange zu töten.»

Vor 12 Jahren, 2009, nahm die EU das erste Mal einen Anlauf, die Lade-Kabel für Mobiltelefone zu standardisieren in Europa.

30 unterschiedliche Stecker gab es damals. Nokia war noch Marktführer bei Mobiltelefonen, das iPhone ein Nischenprodukt und drahtlose Bluetooth Kopfhörer purer Luxus.

Die EU setzte auf Freiwilligkeit, damit sich die Geräte-Hersteller auf eine gemeinsame Lösung verständigten. Nicht ganz ohne Erfolg.

Auf diesem Weg gelang es die Zahl der Lade-Buchsen auf drei zu reduzieren – immerhin.

Das Problem blieb der Sonderzug von Apple, der neuen Nummer Eins auf dem Markt. Der Hersteller weigerte sich mitzuziehen. Bis heute.

Auch die vereinigten EU-Abgeordneten erreichten trotz Drohungen keinen Fortschritt.

Nun zieht die EU-Kommission den Stecker und will per Gesetz vorschreiben, dass sich künftig alle Geräte mit einem USB-C-Stecker laden lassen. Der Umwelt zuliebe, so EU-Kommissar Thierry Bretton.

«1000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr lassen sich so einsparen.»

Dank des europäischen Harmonisierungswillens beim Kabelsalat.

Herstellern ist es zudem verboten, per Software die Ladezeit mit fremden USB-C-Kabeln zu manipulieren. Jedes Gerät muss auch in einer Variante ohne Ladekabel verkauft werden. Hoffentlich billiger, so die Erwartung des Gesetzgebers.